Jenseits von St. Emmeram

Rockrevue von Marc Becker


Fünf Jahre nach „Ein Sommernachtsalbtraum auf St. Emmeram“ beschließt das Theater Regensburg wieder einen absurd-komischen, rockenden Regensburg-Abend zu geben. Erstmals in Zusammenarbeit mit dem Autor und Regisseur Marc Becker, aber erneut mit der stadtbekannten Band um Gerwin Eisenhauer, Steffi Denk und Markus Engelstädter. 
Kern der Geschichte ist die allseits bekannte Sage um den Bau der Steinernen Brücke 1135. Damals seien der Brücken- und Dombauer in einen Wettstreit miteinander geraten, wer sein Bauwerk zuerst vollenden werde. Der Brückenbauer ging damals einen Pakt mit dem Teufel ein, um zu gewinnen. Doch der Teufel wurde vom Brückenbaumeister übers Ohr gehauen: Er verweigerte ihm bei der Vollendung der Brücke die versprochenen drei Menschenseelen und gab ihm stattdessen einen Hahn, eine Henne und einen Hund. Jeder Regensburger kennt die sagenumwobene Geschichte, die dafür sorgte, dass die Steinerne Brücke einen Buckel besitzt, den ihr der Teufel in seiner Zerstörungswut zufügte. 
2020 feiert die Steinerne Brücke in „Jenseits von St. Emmeram“ das 885. Brückenjubiläum. Der Ururururururururhochzweigroßenkel des Brückenbaumeisters von 1135, Hans Steiner, genannt Steini, führt durch den Abend, doch leider werden die Feierlichkeiten unterbrochen, denn Steini wird vom Teufel heimgesucht, der erneut seine drei Seelen einfordert. Eine teuflische Angelegenheit, denn der Teufel ist immer noch wütend und vor allem verantwortlich für diverse Merkwürdigkeiten und Übel, die Regensburg und die Welt im Laufe der Jahre erleiden mussten. Allein der Ausfall des legendären Elvis-Presley-Abends 1958, der dann doch nur in Grafenwöhr stattfand! Zum Glück gibt es Steffi Denk und Markus Engelstädter! Die viel größeren städtischen Probleme, wie die Wohnungsnot, und globale Krisen will der Teufel aber erst dann korrigieren, wenn er endlich für seine Arbeit von vor 885 Jahren entlohnt wird. Und da muss Steini ran und wiederum einen Deal mit dem Teufel eingehen. Oder hilft nur noch die Rettung durch Käpt’n Regensburg?

Fotos: Quelle - Onetz, Mittelbayerische.